Strukturformel | |||||||||||||
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Keine Zeichnung vorhanden | |||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||
Name | Dibenzoylperoxid | ||||||||||||
Andere Namen |
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Summenformel | C14H10O4 | ||||||||||||
CAS-Nummer | 94-36-0 | ||||||||||||
PubChem | 7187 | ||||||||||||
ATC-Code | |||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farbloses Pulver mit schwachem Geruch[1] | ||||||||||||
Arzneistoffangaben | |||||||||||||
Wirkstoffklasse |
Aknemittel | ||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||
Molare Masse | 242,23 g·mol−1 | ||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||
Dichte |
1,33 g·cm−3 (25 °C)[1] | ||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||
Dampfdruck | |||||||||||||
Löslichkeit |
praktisch unlöslich in Wasser (9,1 mg·l−1)[1] | ||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||
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MAK |
DFG/Schweiz: 5 mg·m−3 (gemessen als einatembarer Staub)[1][5] | ||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
(Di-)Benzoylperoxid ist ein farbloses Pulver mit schwachem Geruch. Es gehört zu den organischen Peroxiden.
Benzoylperoxid lässt sich aus Benzoylchlorid und Natriumperoxid oder Wasserstoffperoxid herstellen.
Die Bindung zwischen den beiden Sauerstoffatomen ist instabil und spaltet sich unter geringer Energieaufwendung, z. B. durch Lichteinstrahlung. Bei der radikalischen Polymerisation von Alkenen spielt die Bildung der Benzoyloxy-Radikale eine wichtige Rolle:
Dabei zerfällt Benzoylperoxid leicht in zwei Benzoyloxyradikale, die weiter unter CO2-Abspaltung in Phenylradikale zerfallen. Die Phenylradikale können anschließend zu Biphenyl dimerisieren:
In der dermatologischen Anwendung kann es daher zu phototoxischen Wirkungen kommen. Als potentes Oxidationsmittel wirkt Benzoylperoxid antibakteriell und keratolytisch. Bakterielle Aminosäuren werden oxidiert, nach Freisetzung von Benzoesäure und oxidativer Spaltung der Lipidbrücken des Keratins kommt es zur Keratolyse. Über die Reduktion freier Sauerstoffradikale tritt zusätzlich eine Entzündungshemmung ein.[6]
Beim Erhitzen kann Benzoylperoxid explodieren. Deshalb enthält im Handel befindliches Benzoylperoxid immer Phlegmatisierungsmittel (z. B. 20 % Wasser) oder Weichmacher zur Stabilisierung.
Benzoylperoxid findet als Wirkstoff in der Dermatologie und hier insbesondere bei der topischen Therapie der Akne Verwendung. Benzoylperoxid-Zubereitungen sind in vielen Ländern – nicht in Österreich oder der Schweiz – in Konzentrationen bis 10 % rezeptfrei erhältlich.
Kosmetische Artikel dürfen kein Benzoylperoxid enthalten.
In der organischen Chemie wird Benzoylperoxid als Radikalstarter verwendet (zum Beispiel in Kunstharzen auf Methylmethacrylat-Basis zur Erstellung von Industriefußböden oder auch als Bestandteil von Zwei-Komponenten-Klebstoffen). Industriell wird Benzoylperoxid als Initiator bei der Acrylharzproduktion nicht mehr eingesetzt, da dann ca. 0,2 % Benzol als Zerfallsprodukt in den Kunstharzen enthalten ist. Als Alternative wird z. B. Dicumylperoxid verwendet.
Aknefug BP (CH), Aknefug oxid (D), Akneroxid (A, D, CH), Benzac (CH), Benzaknen (D), Benzoyt (D), Brevoxyl (D), Cordes BPO (D), Klinoxid (D), Lubexyl (CH), Marduk (D), PanOxyl (D), Sanoxit (D)
Acne Crème plus (CH), Acne Plus (A, D), Duac (D), Epiduo (D, CH) [7][8]
Basiron, Stioxyl, Panoxyl