Danunäer bzw. Danuna (akkadisch KurDa-nu-na, phönizisch Dnn-im, ägyptisch Dnwn/Dnjn/Dnan) ist die Bezeichnung eines Volks, das in der Region Adana ansässig war. Die Herkunft ihres Namens wird deshalb auch mit dem Ort Adana in Verbindung gebracht.
Das Siedlungsgebiet der Danunäer lag in einer Talebene am Meer, eingeschlossen von hohen Bergketten. Eine Gleichsetzung mit dem Stamm Dan wird kontrovers diskutiert.[1] Nach biblischer Überlieferung besiedelte der Stamm Dan ein ähnliches Gebiet, jedoch geografisch weiter entfernt in südlicher Richtung.
Die ägyptische Bezeichnung Dnwn erscheint erstmals Mitte des 14. Jahrhunderts v. Chr. im Armana Brief EA 151 von Abi-Milki. Weitere Erwähnungen erfolgen unter anderem im Zusammenhang mit den Seevölkern, die im 8. Regierungsjahr von Ramses III. Ägypten zu Wasser angriffen. Später auch in einer Inschrift des Königs Kilamuwa vom Stadtstaat Ja'udi um 800 v. Chr. als Volk der Danunäer:[1]
„Das Haus meines Vaters unterstand mächtigen Königen. Über mir aber stand mächtig der Danunäer-König.“
Die Danunäer werden als Bewohner des Königreiches Qu'e sowohl in der Bilingue von Karatepe als auch in der ebenfalls zweisprachigen Inschrift auf der Statue von Çineköy erwähnt.
W. Max Müller wollte die Rodanim der Völkertafel mit den Danuna der Amarna-Briefe gleichsetzen[2]. Die diskutierte Gleichsetzung der Danunäer mit der Abstammung von Jawan als Volk von Rhodos beruht auf der Völkertafel der Genesis (Gen 10,4 EU ) und der Chronik (1 Chr 1,7 EU ) mit der Aufzählung der Dodanim, Tharsisa, Elisa und Chittim. Jawan entspricht bei dieser Deutung den Achi-jawa.
Die Redewendungen von König Azatiwada:[1][3]
„Der Name Azatiwada soll ewiglich sein, wie die Namen der Sonne und des Mondes.“
entspricht dem Psalm (Ps 89,37-38 EU )[1]:
„Sein Same soll ewig sein, wie die Sonne und der Mond soll er ewig erhalten sein“
→ Hauptartikel: Danaer
Dass es sich bei den Danaern um die Danunäer handelt, wurde vermutet, konnte aber bislang nicht bewiesen werden. In der Ortsnamenliste des Amenophis III. werden Städte bzw. Landschaften auf dem griechischen Festland (= Tanaja/Danaja), vor allem auf der Peloponnes benannt:
Mukana (Mykene), Deqajis (Theben oder die Landschaft um Theben)[4], Misana (Messenenien), Nuplija (Nafplio), Kutira (Kythera), Weleja (Elis). Der Ort Amukla (Amyklai), nur wenige Kilometer südlich von Sparta, wurde von dieser Liste gestrichen. Der Grund ist unklar.
Die zeitgleiche Erwähnung der Danuna im Gebiet der Levante widerspricht jedoch einer direkten Ableitung der festlandsgriechischen Danaer in Verbindung mit den Angriffen der Seevölker, weshalb auch mögliche Gleichsetzungen kontrovers diskutiert wurden.[1]