Strukturformel | |||||||||||||||
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Keine Zeichnung vorhanden | |||||||||||||||
Stoffgemisch: n = 2 (Hauptkomponente) n = 1, 3 (Nebenkomponenten) | |||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||
Name | Chinolingelb | ||||||||||||||
Andere Namen | |||||||||||||||
Summenformel | C18H9NNa2O8S2 (Hauptkomponente) | ||||||||||||||
CAS-Nummer | 8004-92-0 | ||||||||||||||
PubChem | 24671 | ||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
gelbes bis orangefarbenes Pulver[1] | ||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||
Molare Masse | 477,41 g·mol−1 (Hauptkomponente) | ||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | ||||||||||||||
Löslichkeit |
mäßig in Wasser (225 g·l−1 bei 25 °C)[1] | ||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Als Chinolingelb wird ein Stoffgemisch verschiedener gelber, wasserlöslicher Chinophthalonfarbstoffe bezeichnet. Es findet als Lebensmittelfarbstoff Verwendung und wird beispielsweise auf Verpackungen häufig mit der E-Nummer E 104 abgekürzt.
Hauptbestandteil (mindestens 80 %) des Gemischs ist das Dinatriumsalz des Disulfonates von 2-(2-Chinolyl)indan-1,3-dion. Laut der Spezifikation für Lebensmittelfarbstoffe darf es aber auch das Natriumsalz des Monosulfonats (höchstens 15 %) und das Natriumsalz des Trisulfonates (höchstens 7 %) sowie Natriumchlorid und/oder Natriumsulfat als farblose Bestandteile enthalten.[5]
Das UV/VIS-Absorptionsspektrum zeigt ein Maximum bei 289 nm (0,001 % in Puffer, pH 5) und ca. 412 nm.[2]
Chinolingelb entsteht durch Sulfonieren von 2-(2-Chinolyl)indan-1,3-dion, das wiederum durch eine Kondensation aus den Ausgangsstoffen Chinaldin und Phthalsäureanhydrid zugänglich ist.[6]
Chinolingelb ist in der EU nur für bestimmte Lebensmittel und in geringen Mengen als Lebensmittelfarbstoff zugelassen.[7]
Es wird für Getränke, Brausen, Süßwaren, Götterspeise, Dessertspeisen, Kunstspeiseeis, Lutschtabletten, Kaugummi und Räucherfisch verwendet.
Chinolingelb ist darüber hinaus einer der beiden Stoffe, der zusammen mit Indigotin (E132) für die Herstellung von Grünlack genutzt wird.
Obschon der Grundkörper Chinolin tumorfördernd wirken kann,[8][9] wurde durch Untersuchungen keine cancerogene Wirkung von Chinolingelb gefunden.[6]
Bei entsprechend disponierten Menschen – d. h. auf Lebensmittelzusatzstoffe im Allgemeinen empfindlich reagierende Personen (zum Beispiel Allergiker, Neurodermitis-Patienten, etc.) – wird ein Zusammenhang bei der Auslösung von Pseudoallergien und hyperaktivem Verhalten ähnlich einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung vermutet.
Seit dem 20. Oktober 2010 müssen Lebensmittel, die den Farbstoff Chinolingelb enthalten, gemäß einer EU-Verordnung von 2008 mit dem Warnhinweis „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen“ versehen werden.[10]
Zum 1. Juni 2013 wurde die erlaubte Tagesdosis von bisher maximal 10 mg/kg Körpergewicht auf 0,5 mg/kg Körpergewicht gesenkt.[11] Grundlage dafür war eine Neubewertung durch die EFSA im Jahr 2009.[12]