capella | |
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Entwickler | capella-Software AG |
Aktuelle Version | 7.1-28 (21.9.2015) |
Betriebssystem | Microsoft Windows |
Kategorie | Musiksoftware |
Lizenz | proprietär |
Deutschsprachig | Ja |
www.capella.de |
capella ist ein Notensatzprogramm, das vom Unternehmen capella-Software AG aus Söhrewald entwickelt und vertrieben wird (man beachte die Schreibweise mit einem p; vgl. a cappella, hingegen z. B. capella coloniensis). capella ist ausschließlich für Microsoft Windows verfügbar und liegt in einer englischen und einer deutschen Version vor. Das Programm ist vor allem im deutschsprachigen Raum verbreitet. Meist wird es im praxisbezogenen und semiprofessionellen Bereich verwendet (Schulmusiker, Kirchenmusiker, Chorleiter und Hobbymusiker). Im Netz finden sich Webseiten mit umfassenden Notensammlungen im capella-Format.
capella findet Einsatz bei ein- und mehrstimmigem Notensatz (z. B. Chorsatz und Orchesterpartituren) und für das Notieren von Liedern mit Akkordern, Strophen-Texten oder Gitarrengriffen. Die Eingabe erfolgt meist vollständig über die Computertastatur, kann aber auch per Maus oder mit einem MIDI-Keyboard durchgeführt werden. capella verfügt über eine Im- und Export-Funktion in das gebräuchliche MusicXML-Format und ermöglicht somit den Datenaustausch mit anderen Notensatzprogrammen. Ein nativ integrierter PDF-Export existiert bislang nicht, hierfür bedarf es daher eines externen PDF-Konverters. Der Betrieb von Software-Instrumenten (VSTi-Plug-ins) als Klangerzeuger ist möglich, die capella-eigene Klangerzeuger-Engine heißt capella-tune.
Der Begründer und Autor von capella ist Hartmut Ring, Professor für Mathematik und Informatik an der Universität Siegen.[1] Die erste Veröffentlichung erfolgte 1992 unter dem Namen Allegro.[2] Jedoch erfolgte für die Version 1.01 – datiert auf den 15. Mai 1992 – wegen namensrechtlicher Probleme die Umbenennung in capella, nach dem Hauptstern Capella im Sternbild Fuhrmann. capella wurde zunächst für das Betriebssystem MS-DOS entwickelt und hier bis zur Version 1.5 gepflegt, die im Jahr 1993 erschien. In der DOS-Version war bereits eine eigene grafische Benutzeroberfläche integriert. Die Version 2.0 war die erste für Microsoft Windows 3.1, aber erst die Version 2.1 lief stabil.
Mit der Version 2004 wurde die Möglichkeit geschaffen, Partituren über Skripte zu bearbeiten. Auf dieser Basis gibt es vermehrt kostenlose Plugins, die den Funktionsumfang von capella erweitern. Neu in dieser Version ist auch der Datenexport in ein von capella-Software entwickeltes offenes XML-Format, welches aber bisher von anderer Notensatzsoftware nicht unterstützt wird.
In den 2.x-Versionen (Windows 16-Bit) war zumindest die Basisversion des Programms trotz Zwang zur vollständigen Installation über einen Kopierschutz an die eingelegte CD gebunden. Mit Capella 800 (Version 3.0, 32-Bit) wurde dieser Kopierschutz wieder entfernt. 2004 wurde eine hardwarebasierende Produktaktivierung eingeführt.
Im Jahr 2010 übernahm Bernd Jungmann die Pflege und Weiterentwicklung von capella.[3] Zeitgleich beendete Hartmut Ring seine aktive Beteiligung an der Programmierung von capella.
Die derzeit aktuelle Version der Software ist Version 7.1-14.[4]
Version | Veröffentlichung | Anmerkungen |
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1.0 | 1992 | Erste Version |
1.5 | 1993 | Letzte offizielle Version für MS-Dos |
2.1 | 1994 | Erste stabile Windows-Version (für Windows 3.1) |
2000 (3.0) | 2000 | Umfassendes Redesign des Quellcodes |
2002 (4.0) | 2002 | |
2004 (5.0) | 2004 | CapXML Im- und Export, Skript-Schnittstelle für mögliche Fremdentwicklung von Plug-ins, Verbesserte Klang-Wiedergabe durch captune, Icons im XP-Stil, Verbesserter Grafik-Export |
2008 (6.0) | 2008 | |
7.0 | 2010 | Aktuelle Version, Lebende Stimmenauszüge, neue Bedienoberfläche, Grundierung, vereinfachte Systemumbrüche, erweiterte Skriptschnittstelle |
Die Produktlinie der capella-Software AG besteht zurzeit aus insgesamt acht Programmen im unteren Preissegment. Diese sind capella, capella-scan, capella playAlong, capriccio, tonica fugata, rondo, audite! und capella wave kit. capella-scan dient dem Einlesen gedruckter Noten in capella mittels Optical Music Recognition.
Außer capella (ca. 300.000 registrierte Lizenzen) und capella-scan (ca. 120.000 registrierte Lizenzen) hat bislang keines der genannten Programme nennenswerte Verbreitung gefunden.
Zwar ist capella ausschließlich für Windows verfügbar, jedoch läuft capella der Version 5 laut Wine Anwendungsdatenbank[5] unter Linux mit den Wine-Bibliotheken „nach geringfügigen Anpassungen fehlerlos“ (Status Gold).[6]