Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Bayern |
Regierungsbezirk: | Oberbayern |
Landkreis: | Neuburg-Schrobenhausen |
Höhe: | 404 m ü. NHN |
Fläche: | 49,73 km² |
Einwohner: | 4743 |
Bevölkerungsdichte: | 95 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 86666 |
Vorwahl: | 08432 |
Kfz-Kennzeichen: | ND, SOB |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 85 125 |
Marktgliederung: | 12 Ortsteile |
Adresse der Marktverwaltung: |
Marktplatz 13 86666 Burgheim |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Michael Böhm (CSU) |
} |
Burgheim ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen.
Der Ort liegt in der Planungsregion Ingolstadt.
Der Markt besteht aus 12 Ortsteilen:
Die menschliche Besiedlung in und um Burgheim weist zurück in die Früh- und Vorgeschichte der Mittelsteinzeit (Mesolithikum). Der Fund einer gekerbten Klinge erlaubt eine Datierung um etwa 7.000 vor Christus. Das Exponat befindet sich im Heimatmuseum Burgheim und wurde bei Dezenacker gefunden, einem Ortsteil des heutigen Marktes Burgheim.
Vier Siedlungen in den Ortsteilen Dezenacker, Illdorf, Kunding und Wengen gehen zurück auf die Jungsteinzeit (Neolithikum), den Zeitraum von 5.000 bis 2.300 vor Christus. Ein Schuhleistenkeil, das Stemmeisen der damaligen Zeit, wurde im Burgheimer Gemeindeteil Illdorf gefunden und befindet sich heute ebenfalls im Heimatmuseum. Der Keil ist aus Amphibolit, damit kein heimisches Material und vermutlich ein Tauschgegenstand. Es herrschte bereits Schafhaltung und damit die Gewinnung von Schafwolle, wie Teile eines 6.000 Jahre alten Webstuhls belegen. Getreide wurde angebaut und gemahlen, eine Steinmühle gehört zu den weiteren Museumsstücke in Burgheim. Auch Tonwaren wurden produziert, Lehm kam in der Gegend um Burgheim häufig vor. Ausgestellte Bruchstücke neolithischer Tonwaren wie Stichbandkeramik oder Gefäße der Oberlautbacher Gruppe wurden datiert etwa 4.000 bis 5.000 vor Christus und befinden sich heute im Heimatmuseum Burgheim; der Fundort war wiederum Dezenacker.
Die nächste Epoche mit menschlicher Aktivität war die Bronzezeit von 2.200 bis 800 vor Christus. Die Hauptbesiedelung in der Umgebung von Burgheim erfolgte überwiegend während der Hügelgräberkultur von 1.600 bis 1.300 vor Christus, der Urnenfelderkultur von 1.300 bis 800 vor Christus, aber auch in der frühen Bronzezeit. Zwei Bronzezeitsiedlungen in Form wallbefestigter Verteidigungsanlagen rühren aus dieser Zeit; vermutlich auch die Wallanlage am Felsenspitz nahe dem Ortsteil Moos.
800 bis 650 vor Christus, die Hallstattzeit, einem Zeitabschnitt der älteren Eisenzeit: Aus dieser Epoche stammt ein Gräberfeld zwischen Biding, Ortlfing und Straß mit rund 200 Gräbern. Hier hatten die Menschen Grabbeigaben beigefügt, charakteristisch war in dieser Zeit Keramik aus schwarz-eingefärbtem Lehm, wie die Funde bei Burgheim zeigten.
In der Keltenzeit (Latènezeit) fand vermutlich der spätere, römische Namen Parrodunum seinen Ursprung: Eine am Fluss Paar gelegene Burg. Sonst ist nichts aus dieser Zeit bekannt, Befunde liegen nicht vor. Möglicherweise konzentrierte sich das damalige Leben im Oppidum Manching, einer gewaltigen Keltensiedlung ab der Zeit um 300 vor Christus.
Das römische Kastell Parrodunum lag im heutigen Burgheim auf dem heutigen Kirchberg. Die Festung hatte eine Größe von etwa 0,4 ha und beherbergte die "cohors I Herculae Reatorum". Vom Kastell aus wurde vermutlich die wichtige Donaubrücke bei Stepperg überwacht und geschützt. Ein weiteres Kastell fand sich bei Grabungen etwa 500 Meter östlich des Kirchbergs. Die Fundsituation kennzeichnet ein Holz-Erde-Kastell, das Auxiliar-Truppen, vermutlich syrische Bogenschützen, beherbergte.
Ein Burgus nahe der sogenannten Mühlhartsfurt stand vermutlich im Kontext zur Römerbrücke und diente vielleicht auch als Verbindung zum heutigen Neuburg a. d. Donau, einst Venaxamodurum. Es ist davon auszugehen, dass die Umgebung Parrodunumums der regionalen Nahrungsgewinnung für die nördlich der Donau stationierten Truppen diente. So ist beispielsweise im nahegelegenen Ortsteil Wengen ein Hauptgebäude einer römischen Villa Rustica aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. luftbildarchäologisch belegt.
1093 wurde Burgheim erstmals urkundlich erwähnt. Um 1100 errichteten die Grafen von Lechsgemünd eine Burg auf dem Kirchenhügel. Als Markt wurde Burgheim erstmals 1336 bezeichnet. 1505 fiel der Ort an die Junge Pfalz und wurde von 1542 bis 1617 protestantisch. Seit 1685 gehörte der Ort zu Kurpfalz und 1778 zu Pfalz-Baiern. 1818 entstand die heutige politische Gemeinde. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde teilweise zerstört.
Die katholische Pfarrei St. Cosmas und Damian Burgheim ist Sitz der Pfarreiengemeinschaft Burgheim und gehört zum Dekanat Neuburg-Schrobenhausen im Bistum Augsburg. Zur Pfarrei gehören auch Oggermühle und Grasmühle, der Schnödhof sowie die Filialkirche St. Ottilia in Wengen.
Zur Pfarreiengemeinschaft Burgheim gehören die Pfarreien St. Cosmas und Damian in Burgheim, St. Johannes Baptist in Illdorf, St. Georg in Leidling, St. Stephanus in Ortlfing und Mariä Himmelfahrt in Straß.
Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ortlfing eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kamen Dezenacker, Moos, Illdorf und Wengen hinzu.[1] Am 1. Oktober 1973 folgte Straß. Leidling wurde am 1. Juli 1975 zu einem Ortsteil des Marktes Burgheim. Mit Kunding wurde am 1. Juli 1976 die Reihe der Eingemeindungen abgeschlossen.[2]
Der Marktgemeinderat hat 16 Mitglieder.
(Stand: Kommunalwahl am 16. März 2014)
In Silber ein roter Zinnenturm mit beiderseits anschließender Zinnenmauer und offenem Tor auf grünem Boden. Auf diversen amtlichen Darstellungen findet sich unter dem Wappen die Jahreszahl 1336, dem Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung als Markt.
Am 21. September 2011 bildeten die acht Kommunen Dollnstein, Wellheim, Nassenfels, Egweil, Oberhausen, Burgheim, Rennertshofen und Neuburg an der Donau die ARGE Urdonautal, eine Arbeitsgemeinschaft, deren Zweck in der Förderung und Koordinierung des Tourismus im Urdonautal liegt.
Liste der Baudenkmäler in Burgheim