Bundesautobahn 63 in Deutschland | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Karte | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Basisdaten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Betreiber: | Bundesrepublik Deutschland | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Gesamtlänge: | 70 km | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Straßenverlauf
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Die Bundesautobahn 63 (Abkürzung: BAB 63) – Kurzform: Autobahn 63 (Abkürzung: A 63) – führt über eine Gesamtlänge von 70 Kilometern vom Autobahnkreuz Mainz (A 60) durch Rheinhessen und die Pfalz bis zum Dreieck Kaiserslautern (A 6).
Der Lückenschluss zwischen Sembach und Kaiserslautern erfolgte am 15. Oktober 2004. Die A 63 bildet eine direkte Verbindung aus dem Raum Saar/Pfalz ins Rhein-Main-Gebiet und ist von überregionaler Bedeutung.
Bereits im „Vorentwurf zu einem Kraftwagenstraßennetz Deutschland“ vom März 1926 schlug der Planungsausschluß der Studiengesellschaft für Automobilstraßenbau eine Streckenführung von Frankfurt am Main über Mainz, Kaiserslautern und Saarbrücken nach Frankreich für den ersten Ausbauabschnitt vor.[1][2] Der Streckenverlauf nahm im Wesentlichen Bezug auf die unter Kaiser Napoleon Bonaparte gebaute Kaiserstraße.
Die komplette Fertigstellung der rund 73 km langen Autobahn zwischen Mainz und Kaiserslautern nahm fast 30 Jahre Zeit in Anspruch. Das erste Teilstück vom Kreuz Mainz-Süd bis zur Anschlussstelle Nieder-Olm wurde 1976 dem Verkehr übergeben[3], der Abschnitt zwischen Wörrstadt und dem Kreuz Alzey 1978[4]. Zwei Jahre später, 1980, wurde die Lücke zwischen Nieder-Olm und Wörrstadt geschlossen und die A 63 war somit zwischen Mainz und Alzey komplett befahrbar[5], was auch einen strategischen Vorteil für die Landesregierung in Mainz brachte, da der Ausweichsitz der Landesregierung Rheinland-Pfalz in Alzey in möglichen Krisenfällen schneller erreichbar war. Ein Jahr später, 1981, wurde das sich südlich anschließende Teilstück bis zur Anschlussstelle Freimersheim mit der Talbrücke Weinheim fertiggestellt[6]. Der Weiterbau in Richtung Kaiserslautern dauerte allerdings etwas länger, so wurde das nächste Teilstück zwischen Kirchheimbolanden und einer provisorischen Anschlussstelle bei Steinbach erst 1989 vollendet[7]. 1993 wurde die Lücke zwischen Freimersheim und Kirchheimbolanden geschlossen[8] und 1996 die Autobahn von Steinbach bis Winnweiler verlängert, womit das provisorische Autobahnende entfiel.[9] Ein Jahr später, 1997, endete die Autobahn in südlicher Richtung an einer weiteren provisorischen Anschlussstelle bei Lohnsfeld.[10] Diese entfiel 1999, als die A 63 schon bis Sembach reichte.[11] Das letzte Teilstück zwischen Sembach und dem Dreieck Kaiserslautern wurde 2004 fertiggestellt.[12] Seitdem ist die A 63 auf ihrer kompletten Länge befahrbar.
Die A 63 beginnt am Autobahnkreuz Mainz-Süd (2) als Verlängerung der B 40 aus Richtung Mainz kommend. Von diesem Knotenpunkt mit der A 60, dem südlichen Mainzer Ring, verläuft sie größtenteils in südliche bis südwestliche Richtung durch das Rheinhessische Hügelland, weitestgehend dem früheren Verlauf der B 40 folgend, die im Zuge des Baus der A 63 in eine Landstraße zurückgestuft wurde. Seit November 2009 ist der ursprünglich vierspurige Abschnitt vom Beginn der Autobahn bis zur Anschlussstelle Nieder-Olm (4) aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens mit einer temporären Seitenstreifenfreigabe ausgestattet, die bis zur nachfolgenden Anschlussstelle Saulheim (5) verlängert werden soll.
Bei Wörrstadt (6) wurde in den Jahren 2009 bis 2012 ein großer Windpark, der Energiepark Wörrstadt, entlang der Autobahn errichtet, der sich außerdem in unmittelbarer Nähe des Unternehmenssitzes von juwi, der Betreiberfirma des Parks, befindet. Etwas weiter südwestlich erreicht man das Autobahnkreuz Alzey (8), das die A 63 mit der A 61 verbindet. Die Überleitungen von Mainz her zur A 61 in Richtung Ludwigshafen und umgekehrt wurden zweistreifig und als halbdirekte Verbindungsrampen ausgeführt, da bis zur Fertigstellung der A 63 bei Sembach 2004 der gesamte Schwerlastverkehr über die A 61 und ab dem Kreuz Frankenthal über die A 6 geleitet wurde.
Hinter dem Kreuz wird die Kreisstadt Alzey westlich umfahren und mit den Anschlussstellen Erbes-Büdesheim (9) und Freimersheim (10) angebunden. Zwischen beiden Anschlüssen befindet sich das längste Brückenbauwerk der gesamten Autobahnstrecke, die 1,2 km lange Talbrücke Weinheim. Kurz vor der Anschlussstelle Kirchheimbolanden (11) befindet sich eine von nur zwei unbewirtschafteten Rastanlagen an der Autobahn mit dem Namen „Heubergerhof“. Die zweite folgt anschließend hinter der Anschlussstelle Göllheim (12) und trägt den Namen „Donnersberg“. Der gleichnamige Berg befindet sich unmittelbar nördlich der Autobahn und ist durch seinen markanten Fernsehturm (Sender Donnersberg) und die ehemalige Funkstation auf seinem Gipfel bereits von Weitem her zu erkennen. Die Landschaft wird hügeliger und bewaldeter und die Autobahn durchquert die nördlichsten Ausläufer des Pfälzer Waldes. Gerade die Fahrten über die zahlreichen Talbrücken in diesem Abschnitt bieten imposante Ausblicke über das nahegelegene Nordpfälzer Bergland.
Das letzte Teilstück zwischen Sembach (14) und dem Autobahndreieck Kaiserslautern weist eine kurvige Streckenführung und ein markantes Gefälle in Richtung Süden auf. Im Dreieck selber befindet sich noch eine Anschlussstelle, die in die Kaiserslauterner Stadtmitte führt. Auch die Verbindung von der A 63 zur A 6 in Richtung Mannheim wird über diese Ausfahrt ermöglicht. Die Hauptfahrbahnen der A 63 führen auf die A 6 in Richtung Saarbrücken.
Seit November 2009 ist die Strecke zwischen dem Autobahnkreuz Mainz-Süd und der Anschlussstelle Nieder-Olm sechsstreifig ausgebaut. Die jeweiligen Beschleunigungsstreifen von Nieder-Olm Richtung Mainz und die Überleitung von der A 60 aus Richtung Bingen am Rhein nach Nieder-Olm wurden hierzu zum dritten Fahrstreifen umgebaut. Nach ca. 7 km aus beiden Richtungen gehen sie dann in einen Verzögerungsstreifen für die Abfahrt Nieder-Olm bzw. Überleitung zur A60 Richtung Frankfurt am Main über.
Hierzu wurde zwischen Mitte September und Ende Dezember 2007 der ursprüngliche Standstreifen von Klein-Winternheim bis zur Anschlussstelle Nieder-Olm bautechnisch verstärkt, damit dieser als zusätzlicher dritter Fahrstreifen benutzt werden kann. Zuerst wurde dieser aber von Anfang Mai bis Mitte August 2008 genutzt um die Gegenfahrbahn auf diese Fahrbahn zu verlegen, damit eine Grunderneuerung der Fahrbahn zwischen Nieder-Olm und Klein-Winternheim erfolgen konnte. Anschließend wurde bis 9. Dezember 2008 der Verzögerungsstreifen der Anschlussstelle Klein-Winternheim weiter nach rechts verlegt, so dass jetzt ab der Anschlussstelle Nieder-Olm und Kreuz Mainz-Süd eine durchgehende sechsstreifige Straßenführung erfolgen konnte um den morgendlichen Berufsverkehr über einen weiteren Fahrstreifen entlasten zu können, da diese Stelle täglich bis zu 60.000 Fahrzeuge passieren[13]. Mit dem Wegfall des Seitenstreifens wurden zusätzliche Nothaltebuchten notwendig.
Danach erfolgte bis November 2009 die Grundsanierung der Fahrbahn von Klein-Winternheim Richtung Nieder-Olm und der Lärmschutz für die direkt an der Autobahn liegende Gemeinde Ober-Olm verbessert wurde. Die Anschlussstelle Klein-Winternheim wurde weiter nach rechts verlegt, um zwischen Kreuz Mainz-Süd und Nieder-Olm ebenfalls durchgängig drei Fahrstreifen zur Verfügung zu haben. Da auch auf dieser Seite der Seitenstreifen dem dritten Fahrstreifen weichen musste, wurden die Nothaltebuchten bereits bei der Instandsetzung 2007 geschaffen.
Seit Anfang November 2009 sind die Straßenbauarbeiten zwischen Nieder-Olm und Klein-Winternheim abgeschlossen. Zwischen April und September 2011 wurden auf diesem Streckenabschnitt neue Schilderbrücken und mehrere intelligente Verkehrszeichenanlagen sowie Überwachungskameras von Funkwerk am kompletten Streckenabschnitt für eine Temporäre Seitenstreifenfreigabe (TSF) aufgebaut. Die Kameras dienen der Verkehrstelematik, um bei Gefahrensituationen (Unfälle und Pannen) den Seitenstreifen, nach einer vorherigen Freigabe, wieder zu sperren. Seit dem 16. April 2012 ist die TSF in Betrieb.[14]
Im April 2013 begannen die Bauarbeiten für den Ausbau und die Erweiterung die TSF von Nieder-Olm nach Saulheim zu verlängern, da sich in Saulheim ein Paketzentrum der Deutschen Post DHL befindet.[15] Die Bauarbeiten sollten ursprünglich, nach dem Baustellen-Informations-Schild, bis Juli 2013 dauern, wurden dann um einen Monat verlängert um im September dann bis Dezember 2013 weiter verlängert zu werden.[16] Bisher (Stand: März 2015) wurde noch keine TSF-Anlage zwischen den Anschlussstellen Nieder-Olm und Saulheim installiert.
Der auf der Fahrbahn zwischen Saulheim und Nieder-Olm eingebrachte spezielle lärmverringernde Asphalt wies nach gut einem Jahr Löcher auf, da dieser fehlerhaft aufgetragen wurde. Die Fahrbahn musste daher an einem Wochenende komplett abgefräst und neu eingebracht werden. Das Straßenbauunternehmen trug die Kosten der Sanierung.[17]
Tempolimits gibt es an mehreren Stellen der Autobahnstrecke. Auf der B 40 Richtung Mainz, der Fortsetzung der A 63 Richtung Norden, gilt 70 km/h aus Lärmschutzgründen. Zwischen Nieder-Olm und Klein-Winternheim befindet sich eine moderne Verkehrsbeeinflussungsanlage, die zwischen 130 km/h und 100 km/h bis zum Autobahnende am Kreuz Mainz-Süd umschalten kann. Zwischen Biebelnheim und Wörrstadt gilt 130 km/h, ebenso zwischen Erbes-Büdesheim und Freimersheim im Bereich der Talbrücke Weinheim (Seitenwind) und zwischen Winnweiler und Sembach. Im Bereich des Dreiecks Kaiserslautern gilt 100 km/h.
Die A 63 verbindet die rheinland-pfälzischen Städte Mainz und Kaiserslautern miteinander. Daher besitzt die Autobahn zunächst regionalen Charakter. Erst der am 15. Oktober 2004 vollendete Ausbau der Autobahn verkürzt die Fahrten zwischen dem Saarland bzw. Frankreich und dem Rhein-Main-Gebiet.
Bei den manuellen Straßenverkehrszählung der Bundesanstalt für Straßenwesen die alle fünf Jahre durchgeführt werden, wurde eine „durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke“ (DTV) zwischen 24.000 und 63.000 Kraftfahrzeugen pro Tag mit einem 10,3 prozentigen Anteil (Medianwert) des Schwerverkehrs (Busse, Lkw > 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht mit und ohne Anhänger, Sattelzüge) an allen Kraftfahrzeugen 2010 festgestellt.[18] Fünf Jahre zuvor waren es 2005 noch zwischen 20.400 und 60.700 Fahrzeuge (10,1 %) gewesen.
Der meist befahrene Abschnitt bei der Verkehrszählung 2010 befindet sich zwischen dem Autobahnkreuz Mainz-Süd und der Anschlussstelle Klein-Winternheim. Danach nimmt der Fahrzeugverkehr stetig ab. Zwischen den Anschlussstellen Kirchheimbolanden und Göllheim erreicht er mit 24.000 Fahrzeugen pro Tag dann seine niedrigste Auslastung. Es sind damit die gleichen Abschnitte wie 2005.
Darüber hinaus ist die Autobahn auch für die Amerikanischen Streitkräfte die schnellste Verbindung zwischen ihren Hauptquartieren der United States Air Forces in Europe der Ramstein Air Base bei Kaiserslautern zu den Landstreitkräften US Army Europe in der Wiesbadener Lucius D. Clay Kaserne zu fahren.
Auf dem ältesten Streckenabschnitt zwischen Mainz und Alzey gibt es keine Rastanlagen. Erst bei Kirchheimbolanden und ein paar Kilometer weiter am Donnersberg gibt es Rastplätze. Im August 2008 wurden Planungen für einen Autohof an der Anschlussstelle Wörrstadt bekannt[19][20]. Bereits seit Mitte der 1990er Jahre sind allerdings auch schon Pläne für einen Autohof an der nächsten Anschlussstelle Biebelnheim bekannt.[21][22][23] Beide Projekte waren im August 2008, nach Aussage der zuständigen Behörde, noch nicht genehmigungsfähig[24]. Ein halbes Jahr später sollten die ersten Fakten und Ergebnisse auf Informationsveranstaltungen bekannt gegeben werden. Im September 2009 erfolgte die Genehmigung für den Autohof Wörrstadt,[25][26] der ursprünglich bereits im Laufe des Jahres 2010 realisiert werden sollte. Die Verbandsgemeinde Wörrstadt schaltete Anfang 2015 das Wirtschaftsministerium ein, nachdem eine Einigung mit dem Infrastrukturministerium unmöglich erschien, da die Kosten für die Entwässerung des Gebietes zum Streitgegenstand wurde. Nach Meinung der Verbandsgemeinde sind die Kosten vom Land, die diese im Auftrag des Bundes, vorgesehen haben viel zu hoch. Ebenso die Kosten für den notwendigen Kreisel.[27] Bis heute (Stand: Februar 2016) ist keines der beiden Projekte verwirklicht.
An der Autobahn befinden sich touristische Hinweisschilder, die auf Sehenswürdigkeiten in der unmittelbaren Nähe abseits der Autobahn hinweisen.
Bis auf das Unterrichtungsschild Katharinenkirche befinden sich alle Ziele, auf die sich die Hinweise beziehen, in einem Radius von ca. fünf Kilometern. Die Katharinenkirche hingegen ist über 20 km östlich von der Autobahn entfernt über die B 420 erreichbar.
Im März 1998 ereignete sich auf dem Streckenabschnitt zwischen Wörrstadt und Biebelnheim nach einem Sandsturm eine Massenkarambolage. Starker Wind wirbelte auf den angrenzenden staubtrockenen Feldern den Sand hoch und geriet so auf die Autobahn und nahm insgesamt 26 Fahrzeugen die Sicht. Drei Menschen wurden schwer, acht leicht verletzt.[29]
Zwischen dem 13. Januar und 8. August 2006 stand zwischen den Anschlussstellen Wörrstadt und Saulheim in der Höhe der Ortschaft Udenheim (zwischen dem Autobahnkilometer 14,5 und 14,0) ein Hinweisschild auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Das Schild stand auf der ungefähren Mitte zwischen den beiden WM-Städten Kaiserslautern und Frankfurt am Main.
Ein weiteres Schild befand sich in Fahrtrichtung Kaiserslautern zwischen Göllheim und Winnweiler bei Kilometer 48,5.