Bockelwitz Stadt Leisnig
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Höhe: | 215 m |
Eingemeindung: | 1. Januar 2012 |
Postleitzahl: | 04703 |
Vorwahl: | 034321 |
Lage von Bockelwitz in Leisnig | |
Bockelwitz ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Leisnig im Landkreis Mittelsachsen. Bis zum 1. Januar 2012 war Bockelwitz eine kreisangehörige Gemeinde.
Die Bockelwitz liegt im Sächsischen Burgen- und Heideland. Der Ort ist über den Anschluss Leisnig der A 14 gut zu erreichen. Nahe gelegene Städte sind Mügeln (ca. 7 km) und Döbeln (ca. 14 km). Nahe Bockelwitz verläuft der Mulderadweg.
Das Dorf Bockelwitz ist sorbischen Ursprungs,[1] erkennbar an der Tatsache, dass es noch 1403 Wachkorn ins Vorwerk Tragnitz liefern musste, eine Abgabe, die wohl alle Dörfer leisten mussten, die vor der Bildung des Burgwards Leisnig entstanden waren.[2] Im Ort aufgegangen ist das Dorf Criscowe.[3] 1245 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt in der Schutzurkunde von Ks. Friedrich II. für Kloster Buch.[4] Der Ort war Lehen der Reichsministerialen[5] von Mildenstein gewesen, von denen es an das Kloster übergegangen war. Kirchlich gehörte der Ort anfangs zur Matthäi-Kirche Leisnig, ab 1286 zur Nikolai-Kirche Altleisnig. Zwischen 1286 und 1306 war wohl eine Filialkirche in Bockelwitz errichtet worden. 1306 wurde diese durch den Bischof von Meißen in ein Pfarrkirche umgewandelt,[6] wobei die Bauern sowohl den Pfarrer von Altleisnig zu entschädigen als auch für den Unterhalt ihres eigenen Pfarrers aufzukommen hatten. Zugeordnet wurden die Dörfer Kreischau, Kroptewitz, Dobernitz, Leuterwitz, Nicollschwitz, Großpelsen und Kleinpelsen. Patronatsherr blieb der Abt von Kloster Buch.
1378 hatte Bockelwitz jährlich 44 Scheffel Korn und dasselbe in Hafer, dazu ein Küchenrind, an das castrum Leisnig zu liefern.[7]
1548 wurde es im Amtserbbuch Kloster Buch[8] mit 8 besessenen Mann und 23 Hufen genannt, die alle zum (Amt) Kloster Buch gehörten. Patronatsherr waren nun die Herren von Kötteritzsch auf Sitten.
1797 wurde die Kirche durch August Bormann und Gottfried Wartig aus Wermsdorf unter Verwendung von Teilen des Vorgängerbaus von 1597 errichtet, die Orgel von Gottlieb Enzemann (1797/98), der Prospekt in Rokokoformen 1807, gestiftet von C.G.Melzner, Lehrer in Bockelwitz.[9]
Die Pfarrer und Schulmeister zu Bockelwitz von der Reformation bis 1750 sind in der Chronik von Leisnig zu finden.[10] Dieser Quelle bedient sich auch die Sächsische Kirchengalerie,[11] die u.a. weitere Einzelheiten zum Bau der Kirche anführt.
Die meisten Eingemeindungen auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Bockelwitz fanden am 1. Juli 1950 statt.[12] Börtewitz wurde 1991 und Naunhof 1992 eingemeindet.[12] Polkenberg mit all seinen Ortsteilen gehört seit 1999 zur Gemeinde.[13]
Am 1. Januar 2012 wurde Bockelwitz mit seinen Ortsteilen in die Stadt Leisnig eingemeindet. Vor der Eingemeindung bestand Bockelwitz aus insgesamt 27 Ortsteilen und dem Hauptort Bockelwitz:
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Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Altenhof | 1. Juli 1963 | Eingemeindung nach Naunhof |
Altleisnig | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Polditz |
Beiersdorf | 1. Januar 1952 | Eingemeindung nach Naunhof |
Börtewitz | 1. März 1991 | |
Dobernitz | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Kroptewitz |
Görnitz | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Polkenberg |
Hetzdorf | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Naundorf |
Korpitzsch | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Polkenberg |
Kroptewitz | 28. Dezember 1962 | |
Leuterwitz | 1. Juli 1950 | |
Marschwitz | 1. Juli 1950 | Eingemeindung nach Polditz |
Naundorf | 1. Juli 1963 | Eingemeindung nach Naunhof |
Naunhof | 1. April 1992 | |
Nicollschwitz | 1. Juli 1950 | |
Polditz | 1. Juni 1973 | Eingemeindung nach Polkenberg |
Polkenberg | 1. Januar 1999 | |
Sitten | 1. Juni 1973 | |
Zollschwitz | 1. Juli 1963 | Eingemeindung nach Naunhof |
Zschockau | 1. Oktober 1965 | Eingemeindung nach Polkenberg |