Belgischer Rundfunk | |
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Allgemeine Informationen | |
Empfang: | DVB-T, UKW, DAB und Kabelfernsehen |
Sitz: | Eupen |
Sprachen: | Deutsch |
Sendeanstalt: | Belgischer Rundfunk (BRF) |
Sendebeginn: | 1977 |
Rechtsform: | öffentlich-rechtlich |
Programmtyp: | Regionalprogramm |
Website: | www.brf.be |
Liste von Fernsehsendern |
Der Belgische Rundfunk (BRF), ehemals Belgischer Hör- und Fernsehfunk (BHF), ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien. Bis zur Regionalisierung Ende der 1970er Jahre war er integraler Bestandteil der staatlichen Radiodiffusion-Télévision Belge/Belgische Radio en Televizie (RTB/BRT). Der Sender mit heute rund 70 festen Mitarbeitern und Sitz in Eupen strahlt zwei Hörfunk- und ein Fernsehprogramm aus. Sendestudios befinden sich außer in Eupen noch in Sankt Vith (Regionalstudio) und in Brüssel (Hauptstadtstudio).
Am 1. Oktober 1945 wurde in Brüssel die erste Rundfunksendung in deutscher Sprache über Mittelwelle ausgestrahlt. 1961 begann man mit der Ausstrahlung über den Sender Lüttich. 1977 wurde das Belgische Rundfunk- und Fernsehzentrum der Deutschsprachigen Gemeinschaft (BRF) in Eupen gegründet. Sendete man Anfang der 1970er Jahre noch allein vier Stunden täglich (von 12 bis 14 Uhr und von 18 bis 20 Uhr, sonntags von 17 bis 21 Uhr) auf einer UKW-Frequenz des ersten Programms der RTB aus einem Studio der Maison de la Radio am Flageyplatz in Brüssel, so erweiterten sich die deutschsprachigen Sendungen insbesondere seit dem Umzug nach Eupen kontinuierlich. Noch in den 1970er Jahren kam eine Morgensendung hinzu; später wurden die zunächst noch mit französischen Sendungen gefüllten Pausen zwischen den deutschsprachigen Sendeblöcken mit deutsch moderierten Sendungen, meist mit musikalischem Schwerpunkt, gefüllt. Am 1. April 1983 wurde ein Ganztagsprogramm eingeführt, das eine 24-stündige Versorgung der Hörerschaft gewährleistet.
Journalisten und Moderatoren, die über die Wellen des BRF schon in der Pionierzeit der 1960er und 70er Jahre und meist auch später noch beinahe täglich zu hören waren, sind die langjährigen Nachrichtenredakteure Rudi Klinkenberg, Freddy Derwahl, Hubert Jenniges, Hans Engels und Peter Thomas sowie die Moderatorinnen Sigrid, Connie und die Niederländerin Annemarie. Höhepunkt des Wochenprogramms war das Wunschkonzert mit Sigrid und Connie am Sonntagabend. Später war Walter Eicher bis zum Eintritt in den Ruhestand 2008 leitender Musikredakteur, der u.a. Chanson-, Jazz- und Klassiksendungen ins Programm brachte. Seither sind Hans Reul und Charles Dosquet für die Musikauswahl der beiden Radioprogramme zuständig.
In den 1990er Jahren gründete der BRF gemeinsam mit der BBC ein Programmstudio in Brüssel (1993). 1995 bezog der BRF das neue Funkhaus am Eupener Kehrweg. Seit Oktober 1999 sendet der BRF ein tägliches Fernsehmagazin über das Kabelnetz der Deutschsprachigen Gemeinschaft, mittlerweile ist der BRF durch das Internet weltweit abrufbar.
Seit dem 15. November 2001 gestalten der BRF und der Deutschlandfunk (DLF) Köln auf der Brüsseler Frequenz 95,2 MHz ein gemeinsames Programm für die deutschsprachige Hörerschaft in der belgischen Hauptstadt. Im Jahr 2001 wurden auch die Hörfunkwellen BRF1 (Pop, Rock) und BRF2 (Schlager, Volksmusik) getrennt
Von 1983 bis 1996 arbeitete der zeitweilige Leiter der „heute“-Redaktion des ZDF, Luc Walpot, als Redakteur beim BRF.
Seit Mai 2012 ist Toni Wimmer Direktor des Belgischen Rundfunks.[1] Die Jahresberichte des Belgischen Rundfunks sind der Öffentlichkeit zugänglich.
Die Schwerpunkte der Berichterstattung bilden neben dem internationalen und innerbelgischen Geschehen vor allem die Tagesaktualität in der Deutschsprachigen Gemeinschaft mit ihren Gemeinden sowie alle Themen von Belang für die in Ostbelgien lebenden Menschen aus den Dreiländerecken Belgien-Deutschland-Niederlande bzw. Belgien-Deutschland-Luxemburg. [2]
Die beiden Programme BRF1/2 werden über UKW und im Kabel im Sendegebiet verbreitet, sowie als Internetstream.
Das BRF-Fernsehen (früher: KA3) sendet täglich ein rund 10-minütiges regionales Nachrichtenmagazin. Es wird außerdem in einem Programmfenster auf Euronews im Bouquet der RTBF über DVB-T verbreitet.[4] Es konzentriert sich in erster Linie auf die regionale Aktualität und ist über das Kabelnetz, sowie als Stream auf der Seite des BRF zu empfangen. Das eigenproduzierte Programm wird mehrfach wiederholt und durch Programmtafeln ergänzt.
In einer Kooperation mit dem Regionalsender Télévesdre des an die Deutschsprachige Gemeinschaft angrenzenden französischsprachigen Gebiets wird am Wochenende auch dessen Wochenzusammenfassung im BRF-Fernsehen ausgestrahlt. [5]
Seit 2012 gestalten sieben regionale Fernsehsender aus der Euregio Maas-Rhein das erste euregionale Fernsehmagazin Via Euregio für die rund 5 Millionen Einwohner der Grenzregion.
Die beteiligten Sender sind verantwortlich für Auswahl und Ausstrahlung der Themen aus ihrem Sendegebiet. Die Beiträge werden zwischen den verschiedenen Partnern ausgetauscht. Die Programme sind in der Sprache des jeweiligen Sendegebietes untertitelt. Die Themen betreffen Wirtschaft, Sicherheit, Tourismus, Sport, Kultur, Events, Innovationen und vieles mehr. Sie weisen immer einen euregionalen Bezug auf.
Die aktuellen Via Euregio-Partner sind seit Herbst 2014: [6]
Die Internetseite des Senders erfuhr Juni 2015 einen umfassenden Relaunch. Die einzelnen Produkte des Funkhauses – BRF-Nachrichten, BRF1 und BRF2 – haben eigenständige Seiten erhalten. Darüber hinaus erhielt der BRF eine eigene Online-Mediathek, unter der alle Videos und Fernsehsendungen abrufbar sind. Gleichzeitig wurde das gesamte Erscheinungsbild des Belgischen Rundfunks modernisiert und vereinheitlicht. Die einzelnen Produkte setzen sich jeweils durch farblich abgestimmte Signets voneinander ab, behalten aber grafisch ihre BRF-Zugehörigkeit.[7]