Wappen | Deutschlandkarte |
---|---|
Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt |
Landkreis: | Salzlandkreis |
Höhe: | 51 m ü. NHN |
Fläche: | 152,72 km² |
Einwohner: | 8654 (31. Dez. 2014)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einwohner je km² |
Postleitzahlen: | 39249, 39240 (Breitenhagen, Groß Rosenburg, Lödderitz, Sachsendorf, Zuchau) |
Vorwahlen: | 039298, 03928 (Gnadau), 039294 (Breitenhagen, Groß Rosenburg, Lödderitz), 039295 (Sachsendorf, Zuchau) |
Kfz-Kennzeichen: | SLK, ASL, BBG, SBK, SFT |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 89 026 |
LOCODE: | DE BBY |
NUTS: | DEE0C |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 14 39249 Barby |
Webpräsenz: | |
Bürgermeister: | Jens Strube (parteilos) |
} |
Barby ist eine Stadt im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt. Bis zur Neubildung der Stadt am 1. Januar 2010 aus den Gemeinden der ehemaligen Verwaltungsgemeinschaft Elbe-Saale (außer Gnadau)[2] hieß die Stadt Barby (Elbe). Gnadau wurde am 1. September 2010 nach Barby eingemeindet.[2]
Barby liegt am linken Ufer der Elbe. Unweit der Stadt mündet die Taube in die Saale und diese in die Elbe. Die Stadt bildet die westliche Grenze des Biosphärenreservats Mittelelbe. Nordwestlich und südöstlich der Stadt liegen aus ehemaligem Kiesabbau entstandene Seen.
Barby besteht aus den Stadtteilen Kolphus, Monplaisir, Weinbergsiedlung und Zeitz sowie aus folgenden Ortschaften:
PLZ | Ortschaft | Einwohner | Ortsteile | Die Ortschaften von Barby (anklickbare Karte) |
---|---|---|---|---|
39240 | Breitenhagen | 492 | Alt Tochheim | |
39249 | Glinde | 304 | – | |
39249 | Gnadau | 523 | Döben | |
39240 | Groß Rosenburg | 1680 | Klein Rosenburg | |
39240 | Lödderitz | 230 | Rajoch | |
39249 | Pömmelte | 644 | Neue Siedlung und Zackmünde | |
39240 | Sachsendorf | 307 | Patzetz | |
39249 | Tornitz | 566 | Werkleitz | |
39249 | Wespen | 229 | – | |
39240 | Zuchau | 318 | Colno |
Barby wurde am 23. April 961 erstmals in einer Urkunde von Kaiser Otto I. als „barbogi“ erwähnt, was im Althochdeutschen „Ort an der waldlosen Flusskrümmung“, wörtlich: „barer Bogen“, bedeutet. Die Stadt umgab eine Mauer mit fünf Stadttoren. Reste der Stadtmauer sind noch erhalten. Das Barbyer Territorium wurde 1497 zur Reichsgrafschaft erhoben und befand sich im Besitz der Grafen von Barby. Nach dem Tod des letzten Grafen von Barby 1659 fiel Barby an den Herzog August von Sachsen-Weißenfels, dessen Sohn Heinrich ließ das Schloss 1687–1715 erbauen.
1660 geriet Maria Kühne aus Barby, genannt Fischer, Witwe des Andres Grosse, Magd im Haus des Fährmeisters Palm Gräfe, 73 Jahre alt, im Rahmen der Hexenverfolgung unter dem Vorwurf des Krankheitszaubers in einen Hexenprozess.[3] In den Ortsteilen Breitenhagen und Glinde kam es zu weiteren fünf Verfahren.
Barby war im 18. Jahrhundert jahrzehntelang Sitz der evangelischen Brüdergemeine (Herrnhuter Brüder-Unität); hier war das Predigerseminar und die leitende Behörde der weltweiten Arbeit der Herrnhuter. Einer der berühmtesten Schüler war Friedrich Schleiermacher, der die Schule von 1785 bis 1787 besuchte.
Im Oktober 1806 überschritt das französische Korps Bernadotte bei Barby („Heerstraße“) auf seinem Weg von Halle nach Lübeck die Elbe.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Cornelius Krummacher Oberpfarrer in Barby, der als Kirchenliederdichter („Stern, auf den ich schaue“) und Verfasser des Studentenliedes „Und wenn sich der Schwarm verlaufen hat“ bekannt geworden ist.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges verhinderte der evangelische Pfarrer Ludwig Fuchs unter Einsatz seines Lebens die gewaltsame Einnahme der Stadt von US-Truppen durch die Anbringung von Kirchenfahnen und weißen Tüchern.[4]
Im Jahr 1970 hatte Barby 6320 Einwohner, 2005 waren es dann nur noch 4586 Einwohner.
Bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 wurden 20 Stadträte gewählt. Die Wahl ergab folgende Zusammensetzung des Stadtrats:[5]
Partei / Liste | Sitze 2014 |
CDU | 6 |
Linke | 2 |
SPD | 2 |
FDP | 1 |
Grüne | 1 |
Wählergruppen | 6 |
Einzelbewerber | 2 |
Gesamt | 20 |
Das Wappen wurde am 25. März 1998 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.
Blasonierung:"In Blau eine silberne Burg mit gezinnten, schwarz gefugten Mauern und drei Türmen mit roten, golden beknauften Spitzdächern; der überhöhte größere Mittelturm (Wartturm) mit offenem Rundbogentor, schwarzer Rundbogenfensteröffnung und drei Erkern mit roten, golden beknauften Dächern und schwarzen rechteckigen Fensteröffnungen, im mittleren Erker zwei, in den äußeren Erkern je eine; die äußeren Türme mit je drei (2:1) schwarzen Rundbogenfensteröffnungen. Vor dem Tor silberne Stufen."
Das Wappen wurde 1998 vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch im Zuge der Flaggengenehmigung nach Widerspruch der Kommunalaufsicht überarbeitet.
Barby ist über Landstraßen mit Schönebeck (Elbe), Calbe (Saale) sowie über die nahegelegene Gierseilfähre über die Elbe mit Güterglück und der B184 verbunden.
Der heute einzige Personenbahnhof in Barby ist der Bahnhof Sachsendorf (b Calbe) an der Bahnstrecke Magdeburg–Leipzig, der stündlich durch Regionalbahnen bedient wird. Der ehemalige Bahnhof Barby an der Bahnstrecke Berlin–Blankenheim wurde bis 2003 von einer Regionalbahn der Linie Magdeburg – Schönebeck (Elbe) – Güterglück – Bad Belzig angefahren. Der Personenverkehr auf dieser Strecke ist jedoch mittlerweile eingestellt worden.
Von 1884 bis 1922 fuhr im heutigen Stadtgebiet von Barby die Pferdebahn Patzetz–Breitenhagen, die die Ortsteile Patzetz, Groß Rosenburg, Klein Rosenburg und Breitenhagen an den Bahnhof Sachsendorf anband.
Seit 1923 wurde im Maizena-Werk Traubenzucker hergestellt; das Werk hieß in der DDR „Maisan“. 1993 baute das Unternehmen Cerestar (2002 von Cargill übernommen) neben dem 1992 stillgelegten Werk ein neues Weizenstärkewerk. Daneben ist das Unternehmen Maxit Baustoffwerke in Barby angesiedelt, das inzwischen zu Saint-Gobain Weber gehört. Erwähnenswert ist weiterhin die Elbe-Saale Klinik, eine Rehaklinik für Herz- und Kreislauferkrankungen.