Der Atari 1040 STE war ein Heimcomputer der Atari Corporation, der im Jahr 1989 als Nachfolger der Baureihe Atari ST eingeführt wurde, um verlorene Marktanteile vom konkurrierenden Amiga zurückzuerobern. STE stand für ST Enhanced.
Im Vergleich zum Atari 1040 ST erhielt der STE u. a. folgende neue Eigenschaften:
Ansonsten ist das Gerät weitgehend mit dem 1040 STFM identisch. Gehäuse und Tastatur sind gleich, es finden sich weitgehend die gleichen Anschlüsse. Zusätzlich verfügt der STE über zwei Cinch-Anschlüsse zur Tonausgabe in Stereo.
Neben der hier gezeigten und in Deutschland populärsten Variante 1040 STE war in Frankreich und England auch der 520 STE recht populär, der sich nur im Speicherausbau vom 1040 STE unterschied. Da auch bei diesem Rechner SIMMs verwendet wurden, konnte der Rechner leicht auf 1, 2 oder 4 MiB aufgerüstet werden.
Ferner boten Händler den Rechner mit verschiedenem Ausbau des Hauptspeichers an und bewarben diese als 2080 STE oder 4160 STE. Von Atari selbst gab es zwar einen 4160 STE-Prototyp, dieser gelangte aber nie in den Handel und wurde vermutlich nur an Entwickler ausgeliefert.
Darüber hinaus plante Atari einen STE mit integriertem 80286-Prozessor, um einen IBM-kompatiblen Computer anbieten zu können. Der Rechner sollte zusätzlich mit einer 40 MB großen 2,5"-Festplatte ausgerüstet werden, kam jedoch nie über den Status eines Prototyps hinaus.[1]
Das erste Mal wurde der STE auf der Atari-Messe im August 1989 der Öffentlichkeit vorgestellt.[2]
Die Änderungen am Betriebssystem und die veränderten Farbregister für die erweiterte Palette brachten jedoch viele Inkompatibilitäten an bestehender Software, vor allem bei Spielen, mit sich. Zunächst unterstützten vor allem Public Domain-Spiele und -Software den STE, z.B. Musikprogramme wie der ProTracker oder Audio Sculpture. Später nutzten auch kommerzielle Spiele, vor allem die des deutschen Entwicklers Thalion Software, die erweiterten Fähigkeiten des STE teilweise aus. Auch einige Demos, allen voran "Braindamage" der Gruppe Aggression, demonstrierten die multimedialen Stärken des STE. Erst gegen Ende der 16-Bit Ära erschienen kommerzielle Spiele, die nur auf dem STE lauffähig waren, z.B. "Sleepwalker" von Ocean, "Obsession" und "Substation" von Unique Development Sweden oder "Stardust" von Bloodhouse.
Zusammengefasst konnte der STE jedoch nur teilweise mit dem bereits lange existierenden Amiga technologisch gleichziehen, ihn aber nicht überholen. Der Amiga 500 blieb weiterhin die favorisierte Spieleplattform. Der 1040 STE blieb in den Verkaufszahlen deutlich hinter den Erwartungen zurück, unter anderem, da Atari in Deutschland scheute, den STFM durch den STE abzulösen und beide Systeme gleichzeitig - den STE zu einem höheren Preis - anbot.
Atari veröffentlichte 1991 mit dem MegaSTE eine für den semi-professionellen Einsatz gedachte Variante des STE, 1992 stellte Atari mit dem Falcon030 den Nachfolger des 1040STE vor.
Für den STE kam einige auf dieses Gerät zugeschnittene Hardware heraus, unter anderem folgende:
Heutzutage gibt es für klassische Computer, wie die Amiga- oder ST-Reihe, immer noch eine Fanbasis, die regelmäßig Spiele und Demos für diese Maschinen produziert. Die Atariszene nutzt den STE in fast allen Produktionen zumindest bei der erweiterten Farbpalette oder dem Digisound aus. Jedoch gibt es bis heute nur eine Minderheit, die sich dem STE intensiv oder ausschließlich widmet.
Viele Programme für die STE-Serie sind mit den Emulatoren Steem oder Hatari auf heutigen PCs lauffähig. Erhältlich sind diese hier:
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