Arzawa ist die hethitische Bezeichnung eines Reichs und einer Region in West-Kleinasien, die vermutlich von Luwiern bewohnt wurde. Im 15. und Anfang des 14. Jh. v. Chr. hatte Arzawa seinen machtpolitischen Höhepunkt und war zeitweise - während einer Schwächeperiode des Hethiterreichs - die führende Macht in Kleinasien. In jener Zeit hatte es Kontakt mit Ägypten, wie Briefe in den Amarna-Archiven (EA 31, EA 32) belegen. Ab Mitte des 14. Jh. wurde Arzawa nach und nach von den Hethitern erobert. Schon Šuppiluliuma I. unternahm vermutlich einen Feldzug gegen Arzawa, wovon aber keine direkten, zeitgenössischen Quellen überliefert sind. Seinem Sohn und Nachfolger Muršili II. gelang es, in einer zweijährigen Kampagne Arzawa und seine Hauptstadt Apaša einzunehmen. Das Gebiet von Arzawa wurde anschließend vermutlich unter die Vasallenfürsten der „Arzawa-Länder“, also Mira, Šeḫa und Ḫapalla aufgeteilt, wobei Mira offensichtlich eine Vorrangstellung einnahm, da dessen König Mašḫuiluwa im Arzawakrieg als einziger die Hethiter unterstützt hatte.
Das Kerngebiet von Arzawa lag in der Region um und nördlich des Tals des Maiandros. Die Hauptstadt Apaša lag nach Meinung vieler Forscher im Bereich des antiken Ephesos. Im Süden grenzte es an die Lukka-Länder im Bereich des antiken Lykien.
In Arzawa wurde Luwisch gesprochen, was man anhand der überlieferten Personennamen nachweisen kann.
Vielleicht gehörte auch die Troas (Tarwiša, Wiluša) zum Einflussgebiet von Arzawa und damit zumindest kulturell auch zur Einflusszone des hethitischen Großreiches. James Mellaart rechnet das Heiligtum von Eflatun Pınar zum Gebiet von Arzawa.
Die bekannten Herrscher Arzawas