Das Arschleder, auch Bergleder oder Fahrleder genannt, zählte im Bergbau zur Kleidung des Bergmannes. Es diente als Schutz vor dem Durchwetzen des Hosenbodens bei der Arbeit und Fahrung sowie zum persönlichen Schutz gegen Bodennässe und Kälte beim Sitzen. Auch bot es so eine Schutzfunktion insbesondere beim Einfahren in tonnlägige Schächte. Ein weiterer Vorteil lag in der Stabilisierung innerer Organe gegen mechanische Schocks und Vibrationen in Art eines Nierengurts. Das Arschleder ist ein dreieckiges oder seltener halbrundes Lederstück und wurde am Leibriemen getragen. Die Gestaltung moderner Arschleder ist durch die DIN 23307 Gesäßleder für den Bergbau (Arschleder) geregelt.
„So sitzend die Berghäwer auf ihr Arsleder, das um die Lenden gebunden, dahinter herabhanget.“
Das Tragen des Arschleders stand nur Bergleuten und Bergbeamten zu. Es stellt dadurch analog zu Schlägel und Eisen ein einigendes Symbol des Bergmannsstandes dar. Später wurde es auch außerhalb der Arbeitstätigkeit in schmuckvollen Ausführungen zum Berghabit (Paradeuniform) bei Bergparaden getragen. Bei bergmännischen Brauchtumsveranstaltungen wird dieses Utensil auch für den sogenannten „Ledersprung“ genutzt.
„Die Bergleut sein kreuzbrave Leut’
denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht
denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht
und saufen Schnaps, und saufen Schnaps.“
Im Lenkdrachensport kommt das Arschleder insbesondere beim Powerkiting mit zugkräftigen Drachen zum Einsatz. Der Pilot setzt sich auf den durch das Arschleder geschützten Hosenboden und lässt sich vom Drachen über geeigneten Untergrund (Wiese) ziehen.