Alexandra Meissnitzer | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nation | Österreich | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 18. Juni 1973 | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Abtenau | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Größe | 165 cm | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Gewicht | 55 kg | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Beruf | Moderatorin, ORF Kommentatorin | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Disziplin | Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom, Kombination | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Verein | USV Abtenau | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Status | zurückgetreten | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriereende | 13. März 2008 | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Platzierungen im alpinen Skiweltcup | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Alexandra Meissnitzer (* 18. Juni 1973 in Abtenau, Salzburg) ist eine ehemalige österreichische Skirennläuferin. Sie wurde einmal Gesamtweltcupsiegerin sowie zweimal Siegerin eines Disziplinenweltcups. Sie ist zweifache Weltmeisterin und gewann weitere vier Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Früher war Alexandra Meissnitzer Exekutivbedienstete der Bundespolizei, heute ist sie in der Privatwirtschaft tätig. Ihr Skiclub ist der USV Abtenau.
Nach Abschluss der Hauptschule absolvierte Alexandra Meissnitzer (genannt „Meisi“) die Skihandelsschule Schladming und begann danach eine Ausbildung als Polizistin. Dies ermöglichte es ihr, viel Zeit für das Training aufzuwenden. 1989 wurde sie zweifache österreichische Jugendmeisterin, 1990 und 1991 waren es sogar drei Jugendmeistertitel. Gute Leistungen im Europacup (Gesamt-, Super-G- und Riesenslalomsieg 1990/91) und bei der Juniorenweltmeisterschaft 1991 in Geilo und Hemsedal (4. Platz im Super-G) berechtigten sie zur Teilnahme am Skiweltcup. Ihr erstes Weltcuprennen war am 7. Dezember 1991 der Super-G in Santa Caterina, den sie auf Platz 28 beendete.
In der Saison 1991/92 wurde sie bei der Junioren-WM in Maribor Zweite in der Abfahrt und Dritte im Super-G, außerdem gewann sie die Super-G-Wertung des Europacups. Am 12. Dezember 1992 stürzte sie in der Abfahrt von Vail schwer. Die leichten Verletzungen heilten zwar rasch, doch Alexandra Meissnitzer hatte in der Folge mit mentalen Problemen zu kämpfen, konnte kaum noch ein gutes Resultat erzielen und galt für viele bereits als „ewiges Talent“.
Nach guten Leistungen im Europacup erhielt sie zu Beginn der Saison 1994/95 wieder die Startberechtigung für den Weltcup. Der Durchbruch an die Weltspitze gelang ihr schließlich ein Jahr später. Am 7. Dezember 1995 gewann sie den Super-G von Val-d’Isère. Vor der Ski-WM 1996 galt sie als Mitfavoritin, erreichte aber wegen einer Knöchelverletzung lediglich hintere Plätze.
In der Saison 1996/97 fiel sie wieder in ein deutliches Leistungstief und erzielte eher mittelmäßige Resultate. Doch der neue Cheftrainer Karl Frehsner führte Meissnitzer und die österreichische Frauen-Nationalmannschaft, die in jener Saison weit hinter den Erwartungen der Öffentlichkeit und des ÖSV geblieben war, zum Erfolg zurück.
In der Saison 1997/98 erzielte Alexandra Meissnitzer sechs Podestplätze und im letzten Rennen des Winters ihren ersten Sieg in einem Weltcup-Riesenslalom. Bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano gewann sie Silber im Riesenslalom und Bronze im Super-G, in der Abfahrt wurde sie Achte. Diese Leistungen brachten ihr die Wahl zu Österreichs Sportlerin des Jahres 1998 ein.
Nach dem Wechsel zu einer anderen Skimarke fühlte sie sich zu Beginn der Saison 1998/99 zusätzlich motiviert. Die Saison sollte sich als die erfolgreichste ihrer gesamten Karriere erweisen. Bei der Ski-WM 1999, die in Vail und Beaver Creek stattfand, gewann sie zweimal die Goldmedaille, im Super-G und im Riesenslalom. In der Abfahrt wurde sie (hinter ihren drei Teamkolleginnen) Vierte und verpasste die Bronzemedaille um zehn Hundertstelsekunden.
Im Laufe des Winters gewann sie acht Weltcuprennen. Sie entschied nicht nur die Gesamtweltcupwertung mit großem Vorsprung für sich, sie war über die gesamte Saison gesehen auch im Super-G und im Riesenslalom die erfolgreichste Athletin. Hinzu kam der zweite Platz im Abfahrtsweltcup. Erneut wurde sie zur Sportlerin des Jahres gewählt.
Ihre Erfolgsserie führte sie auf die skitechnische Arbeit mit Trainer Karl Frehsner, auf ihre enge Freundschaft mit der US-amerikanischen Skirennläuferin Picabo Street und auf Qigong-Meditationsübungen zurück. Zuvor galt sie als „Nervenbündel“, hatte sich oft unnötig unter Druck gesetzt und konnte deshalb ihr vorhandenes Potential nicht immer ausschöpfen. Sie hielt sich für „irrsinnig kompliziert, aber eigentlich schüchtern“.[1] Innerhalb eines Jahres reifte Alexandra Meissnitzer aber zur unbestrittenen Teamleaderin („Ich fühle mich derzeit so stark, dass sich die anderen an mir aufbauen können“).[2]
Im kanadischen Lake Louise, im Training zur ersten Abfahrt der Saison 1999/2000, erlitt Alexandra Meissnitzer am 25. November 1999 nach einem schweren Sturz einen Abriss des vorderen Kreuzbandes, Einrisse des äußeren Meniskus und des Seitenbandes sowie weitere Verletzungen im linken Knie. Sie musste die Saison vorzeitig beenden. Während ihrer Zwangspause schloss sie ihre Ausbildung als Polizistin ab. Beim Sommertraining in Chile riss der Meniskus dann erneut. Obwohl die nachfolgende Therapie relativ gut verlief, erschien der siebte Platz beim Super-G von Val-d’Isère im Dezember 2000 als kleine Sensation. Bei der Ski-WM 2001 in St. Anton am Arlberg erreichte sie im Riesenslalom immerhin den achten Platz.
Vor der Saison 2001/02 konnte Meissnitzer wegen falsch gewählter Therapiemethoden ebenfalls lange Zeit nicht voll trainieren. Mehrere Platzierungen unter den besten Zehn und der erste Podestplatz seit fast drei Jahren stimmten sie im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele 2002 recht zuversichtlich. Dort verpasste sie im Super-G und im Riesenslalom die Medaillen allerdings knapp und wurde jeweils Vierte.
In der Saison 2002/03 etablierte sie sich mit fünf Podestplätzen wieder an der Weltspitze, zu einem Sieg reichte es jedoch nicht. Bei der Ski-WM 2003 in St. Moritz gewann sie in der Abfahrt die Silbermedaille, von der überraschenden Kanadierin Mélanie Turgeon lediglich um elf Hundertstelsekunden geschlagen. Im Super-G wurde sie Fünfte, während sie im ersten Lauf des Riesenslaloms ausschied.
Im Jänner 2004 gewann Meissnitzer nach fast fünf Jahren wieder ein Weltcuprennen, den Super-G von Megève. Der Rest der Saison 2003/04 verlief mit einem einzigen weiteren Podestplatz eher unspektakulär. Dies trifft auch auf die Saison 2004/05 zu. Nach dem Sieg im Super-G von Altenmarkt-Zauchensee am 11. Dezember (lt. APA ist es der 300. Weltcup-Ski-Erfolg für den Salzburger Landesskiverband) folgten zahlreiche weniger gute Ergebnisse wie z.B. der 22. Platz in der Abfahrt bei der Ski-WM 2005 in Santa Caterina.
Bereits 32-jährig erlebte sie in der Saison 2005/06 so etwas wie einen „zweiten Frühling“. Mit einem Sieg und vier weiteren Podestplätzen setzte sie sich gegen bedeutend jüngere Konkurrentinnen durch und qualifizierte sich für die Olympischen Winterspiele 2006. Dort gewann sie ihre insgesamt sechste Medaille, Bronze in ihrer Lieblingsdisziplin Super-G.
Dieses Niveau konnte Meissnitzer in den nächsten beiden Saisonen nicht ganz halten. Sie fuhr zwar mehrmals unter die schnellsten Zehn, erreichte aber keinen Podestplatz. Bei der WM 2007 wurde sie Achte im Super-G. Am 8. Dezember 2007 kam sie in der Abfahrt von Aspen zu Sturz, weshalb sie fünf Wochen pausieren musste. Am 13. März 2008 beendete Alexandra Meissnitzer mit dem Super-G in Bormio ihre Karriere, bei dem ihr als Dritte noch einmal ein Podestplatz gelang.
Seit 20. Dezember 2008 ist sie als Co-Kommentatorin und Kameraläuferin bei alpinen Damenrennen für den ORF im Einsatz.[3]
Saison | Gesamt | Abfahrt | Super-G | Riesenslalom | Slalom | Kombination | ||||||
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Platz | Punkte | Platz | Punkte | Platz | Punkte | Platz | Punkte | Platz | Punkte | Platz | Punkte | |
1991/92 | 98. | 20 | - | - | 45. | 12 | 48. | 8 | - | - | - | - |
1992/93 | 89. | 34 | 35. | 30 | 54. | 4 | - | - | - | - | - | - |
1993/94 | 76. | 63 | 42. | 26 | 38. | 24 | 46. | 13 | - | - | - | - |
1994/95 | 23. | 294 | 21. | 90 | 10. | 163 | 29. | 41 | - | - | - | - |
1995/96 | 5. | 894 | 6. | 316 | 2. | 374 | 9. | 204 | - | - | - | - |
1996/97 | 19. | 358 | 12. | 195 | 17. | 108 | 24. | 55 | - | - | - | - |
1997/98 | 5. | 884 | 8. | 168 | 11. | 140 | 3. | 445 | - | - | 24. | 11 |
1998/99 | 1. | 1672 | 2. | 468 | 1. | 459 | 1. | 652 | 44. | 12 | 5. | 81 |
1999/00 | 105. | 15 | - | - | - | - | 51. | 15 | - | - | - | - |
2000/01 | 16. | 378 | 21. | 92 | 12. | 147 | 13. | 139 | - | - | - | - |
2001/02 | 15. | 475 | 43. | 13 | 2. | 248 | 12. | 194 | - | - | 20. | 20 |
2002/03 | 8. | 776 | 10. | 139 | 4. | 350 | 7. | 287 | - | - | - | - |
2003/04 | 8. | 734 | 10. | 225 | 7. | 267 | 7. | 242 | - | - | - | - |
2004/05 | 16. | 428 | 21. | 85 | 6. | 276 | 27. | 67 | - | - | - | - |
2005/06 | 9. | 753 | 6. | 267 | 2. | 437 | 26. | 49 | - | - | - | - |
2006/07 | 17. | 413 | 15. | 181 | 5. | 207 | 34. | 25 | - | - | - | - |
2007/08 | 26. | 321 | 28. | 81 | 9. | 226 | 36. | 14 | - | - | - | - |
Insgesamt gewann Alexandra Meissnitzer 14 Weltcuprennen (7 x Super-G, 5 x Riesenslalom und 2 x Abfahrt).
Datum | Ort | Land | Disziplin |
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7. Dezember 1995 | Val-d’Isère | Frankreich | Super-G |
20. Dezember 1995 | Veysonnaz | Schweiz | Super-G |
15. März 1998 | Crans-Montana | Schweiz | Riesenslalom |
19. November 1998 | Park City | USA | Riesenslalom |
29. November 1998 | Lake Louise | Kanada | Super-G |
10. Dezember 1998 | Val-d’Isère | Frankreich | Super-G |
11. Dezember 1998 | Val-d’Isère | Frankreich | Riesenslalom |
19. Dezember 1998 | Veysonnaz | Schweiz | Abfahrt |
24. Jänner 1999 | Cortina d’Ampezzo | Italien | Riesenslalom |
22. Februar 1999 | Åre | Schweden | Riesenslalom |
10. März 1999 | Sierra Nevada | Spanien | Abfahrt |
4. Jänner 2004 | Megève | Frankreich | Super-G |
11. Dezember 2004 | Altenmarkt-Zauchensee | Österreich | Super-G |
4. Dezember 2005 | Lake Louise | Kanada | Super-G |
Daneben erreichte sie 30-mal einen Podestplatz (6-mal in der Abfahrt, 11-mal im Super-G, 11-mal im Riesenslalom, 2-mal im Parallelslalom) und 97 weitere Platzierungen in den besten Zehn (31-mal in der Abfahrt, 41-mal im Super-G, 23-mal im Riesenslalom, 2-mal in der Kombination).
2011 belegte sie in der 6. Staffel der ORF-Tanzshow Dancing Stars gemeinsam mit Profi-Tänzer Florian Gschaider den zweiten Platz.
Ihre Cousine Christiane Meissnitzer, Sängerin, gründete 1996 mit anderen die Meissnitzer Band, die anfänglich zur Unterstützung von Alexandras Ski-Karriere gedacht war, später aber auch unabhängig davon Musik im Genre Alpenrock machte.