Abertamy | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Tschechien | ||
Region: | Karlovarský kraj | ||
Bezirk: | Karlovy Vary | ||
Fläche: | 869,6119[1] ha | ||
Geographische Lage: | |||
Höhe: | 900 m n.m. | ||
Einwohner: | 1.094 (1. Jan. 2016)[2] | ||
Postleitzahl: | 362 35 | ||
Kfz-Kennzeichen: | K | ||
Struktur | |||
Status: | Stadt | ||
Ortsteile: | 2 | ||
Verwaltung | |||
Bürgermeister: | Zdeněk Lakatoš (Stand: 2011) | ||
Adresse: | Farní 2 362 35 Abertamy | ||
Gemeindenummer: | 554979 | ||
Website: | www.abertamy.eu | ||
Lageplan | |||
Abertamy (deutsch Abertham) ist eine Stadt in der Karlsbader Region in Tschechien.
Aberthamy liegt im böhmischen Erzgebirge in einer Höhe von 900 m n.m. über dem Tal der Roten Wistritz. Westlich der Stadt befindet sich das Quellgebiet des Fischbaches (Rybná). Sie gehört zum Okres Karlovy Vary und zum Karlovarský kraj.
Die Gemeinde Abertamy besteht aus den Ortsteilen Abertamy (Abertham) und Hřebečná (Hengstererben)[3], die zugleich auch Katastralbezirke bilden.[4]
Abertham wurde 1529 von sächsischen Bergleuten, die Graf Stefan Schlick anwarb, gegründet und erhielt 1579 den Status einer königlichen Bergstadt. Die zunächst ertragreichen Zinn- und Silberlagerstätten in der Umgebung der Stadt waren jedoch schon bald erschöpft. 1600 brach die Pest aus, anschließend verursachte der Dreißigjährige Krieg große Zerstörungen. Als Folge der habsburgischen Rekatholisierungspolitik wanderten viele Einwohner in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach Sachsen aus. Die Bevölkerung lebte von bescheidenem Hausgewerbe (v. a. Spitzenklöppelei). Erst 1792 erhielt der Ort das Marktrecht, 1876 erfolgte die erneute Erhebung zur Stadt. Seit 1850 entwickelte sich Abertham zum Zentrum der böhmischen Handschuhfertigung, wobei die weitverzweigte Familie Chiba führend wurde. Aber auch die Blechwarenerzeugung und Kunstblumenmanufakturen siedelten sich an. Ab dem Jahr 1850 war Abertham eine politische Gemeinde im Gerichtsbezirk Platten bzw. ab 1910 Teil des Bezirks Neudek. In den 1860er Jahren wurde die Albrechtsstollen-Silberzeche geschlossen.
Der Bergbau auf Cobalt spielte ebenfalls eine wichtige Rolle in der Geschichte der Stadt.
Mit einem Post-Sonderstempel, der die Silhouette Aberthams und ein Handschuhpaar zeigte, warb die Stadt 1939 und in den Folgejahren bis Kriegsende für ihre „Weltbekannte Lederhandschuhindustrie“.[5] Seit Johann Krakl 1892 seine Fabrik für Glacéhandschuhe gegründet hatte, wurde bereits die Fabrikation von Handschuhen zu einem weltweiten Aushängeschild für die böhmische Stadt Abertham bei Karlsbad im einstigen Österreich-Ungarn entwickelt.[6] Die deutschsprachige Bevölkerung musste nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Zuge der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei fast vollständig den Ort verlassen; es wurden Tschechen aus dem Landesinnern sowie Slowaken und Roma angesiedelt. Heute erinnert z. B. noch der kleine Friedhof mit seinen deutschsprachigen Grabsteinen an die deutsche Vergangenheit von Abertham. Nach 1945 erfolgte in Abertamy die Förderung von Uran.
Abertamy ist heute ein Wintersportzentrum. Viele Häuser, die nach der Vertreibung leerstanden, wurden abgerissen. In der Stadt befindet sich seit 1946 eine Forstschule, deren Schließung und Zusammenlegung mit dem Beruflichen Schulzentrum in Nejdek im April 2005 beschlossen wurde.
Seit dem 22. Juni 2007 besitzt Abertamy – zum dritten Mal in seiner Geschichte – wieder Stadtrechte.
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